Meine Timmendorfer Strand Momente | Das Gedächtnis der Gemeinde
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Das Gedächtnis der Gemeinde

Das Gedächtnis der Gemeinde

Aufmerksame Leserinnen und Leser meines Beach Blogs wissen das: Immer wieder besuche ich das Gemeindearchiv, um dort mit Hilfe von Melanie Zühlke spannende Geschichten auszugraben. Melanie Zühlke, die über einen reichen Schatz an Berufserfahrung verfügt, ist seit dem 1. Januar 2016 als Leiterin des Gemeindearchivs fest angestellt. Das bringt ihr, wie sie mir verraten hat, „Spaß, weil ich gerne strukturiert arbeite und meine Erfahrungen und Kenntnisse einbringen kann: mein Wissen aus dem Studium, Menschen bei der Recherche zu unterstützen, Ausstellungen konzipieren und umsetzen, Vorträge halten…“

Die Besucher des Gemeindearchivs erzählen amüsante Geschichten aus ihrer Kindheit und von Jugendstreichen oder suchen Fotos von ihren Geburtshäusern (Melanie Zühlke: „Im Krieg hielten sich ihre Mütter aus Kiel oder Lübeck hier auf, um hier ihre Kinder zur Welt zu bringen“). Manche machen seit ihrer Kindheit hier Urlaub und haben mittlerweile Zweitwohnungen hier erworben, andere haben ihre Kindheit hier verbracht und kommen im Urlaub wieder hierher. Zühlke: „Da in der Gemeinde viele Häuser durch Neubauten (mit Eigentumswohnungen) ersetzt werden, suchen Menschen nach Bildern von den abgerissenen Häusern, auf deren Grundstücken sie jetzt wohnen.“ Manche suchen auch Bilder von Geschäften, in denen sie in der Saison mal gearbeitet haben oder von Gebäuden, z.B. Hotels und Geschäfte, die ihren Verwandten gehörten. Anfragen kommen auch aus dem Ausland.

„Das Archiv ist eine Serviceeinrichtung“, betont dessen Leiterin, „ich freue mich, wenn ich den Menschen helfen kann.“ Entweder gibt es im Archiv die Dokumente oder Melanie Zühlke kann Hinweise geben, wo die Anfrager weitersuchen können. Manche Urlauber kommen während ihres Aufenthalts ins Archiv, um sich die umfangreichen Bilder-Sammlungen anzusehen. Sie blättern dann beispielsweise Alben mit Ansichtskarten durch. Der Bestand wird mithilfe einer Software verwaltet – bei Eingabe eines Stichworts werden dann die Dokumente und Bilder am Computer angezeigt.

Wenn die Leiterin des Gemeindearchivs bei einer guten Fee einen Wunsch zum Gemeindearchiv frei hätten – was würde sie sich wünschen? Die Antwort kommt prompt: „Ich wünsche mir, dass die Menschen ihre Erinnerungen dem Archiv schenken: Fotos,  Fotoalben, Prospekte, Ansichtskarten, selbstgedrehte Filme. Das, was einen selbst nicht (mehr) interessiert, kann für andere einen hohen Wert darstellen.“ Bevor es zu Haushaltsauflösungen kommt, würde Melanie Zühlke sich „freuen, dass diese Sammlungen dem Archiv und damit der Öffentlichkeit überlassen werden; wenn Kinder, Enkelkinder oder Verwandte kein Interesse an den Sammlungen ihrer Familienangehörigen haben, mögen sie diese bitte dem Archiv überlassen, damit das Archiv diese Medien wiederum anderen Menschen zur Verfügung zu stellen kann.“ Eurer Tini beispielsweise, wenn sie wieder auf der Suche nach einer spannenden historischen Begebenheit ist.

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